Resozialisierung und Kriminalprävention
Das Projekt ZEBRA (Zentrum für Entlassungshilfe, Beratung, Resozialisierung und Anlaufstelle zur Vermittlung gemeinnütziger Arbeit) ist ein landesweit agierendes, gut vernetztes Angebot der freiwilligen Straffälligenhilfe. In Zusammenarbeit mit den Justizvollzugsanstalten des Landes Sachsen- Anhalt bieten die zentralen Beratungsstellen einen externen Anlaufpunkt für Inhaftierten, von Straffälligkeit bedrohte Menschen und deren Angehörigen, Anliegen im Rahmen des Resozialisierungsprozesses an.
Aufgrund der Standortnähe findet eine enge Zusammenarbeit zwischen der Justizvollzugsanstalt Burg und dem Diakonischen Werk im Landkreis Jerichower Land e.V. statt.
Auch zum Zweck der Gewinnung, Schulung und Begleitung von ehrenamtlich Tätigen in der Straffälligenhilfe, arbeiten JVA und Diakonisches Werk im Landkreis Jerichower Land e.V. miteinander. Des Weiteren vermittelt die Zentrale Beratungsstelle in Burg zur Ableistung gemeinnütziger Arbeitsstunden Verurteilte an entsprechende Einsatzstellen. Dieses geschieht in Abstimmung mit dem Sozialen Dienst der Justiz in Magdeburg.
Die Integration und Resozialisierung Straffälliger hat das Ziel, alle Hemmnisse, die einem zukünftig, straffreien Leben im Wege stehen könnten, zu beseitigen.
Die Beratung und Betreuung Straffälliger und deren Angehörigen erfolgt am Standort Burg nach den landeseinheitlichen Fachstandards der Rahmenkonzeption ZEBRA sowie nach den Grundprinzipien sozialarbeiterischen Handels.
Zu den primären Hilfeleistungen der zentralen Beratungsstelle sind zu zählen:
- Hilfen im Umgang mit Behörden und Institutionen
- persönliche Begleitung bei Haftlockerung (Kontaktperson)
- Mitwirkung bei der Wohnraumbeschaffung
- Unterstützung bei der Arbeitssuche; Hilfe bei der Aufnahme einer beruflichen Aus- oder Weiterbildung
- Hilfe in Fällen der Suchterkrankung oder sonstiger medizinischer Angelegenheiten
- Unterstützung bei der Schuldenregulierung
- Information und Aufklärung über sozialrechtliche Ansprüche
- Unterstützung bei der Beantragung von Sozialleistungen
- Vermittlung an Einsatzstellen zur Ableistung gemeinnütziger Stunden
- Gewinnung, Schulung und Betreuung Ehrenamtlicher in der Straffälligenhilfe
- Beratung und Betreuung von Familienangehörigen/ Partner
- Aufbau und Erhalt sozialer Kontakte außerhalb der Justizvollzugsanstalt
Das primäre Ziel ist es, eine störungsfreie Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu begünstigen und zu unterstützen.
Der Arbeitskreis Resozialisierung und Kriminalprävention
Am 04.10.2010 wurde auf Anregung und mit Unterstützung des Landesverbandes für Straffälligen- und Bewährungshilfe Sachsen-Anhalt e.V. ein Arbeitskreis Resozialisierung und Kriminalprävention in Burg gegründet. Träger dieses Arbeitskreises wurde der Verein Diakonisches Werk im Landkreis Jerichower Land e.V. Der Arbeitskreis gab sich eine eigene Geschäftsordnung und übernimmt Steuerungs- und Beratungsfunktionen. Er setzt sich aus Experten spezifischer Sachgebiete zusammen. Durch die Kommunikation zwischen den einzelnen Mitgliedern und die Bearbeitung entsprechender Arbeitsaufträge wird im Arbeitskreis Fachwissen zusammengetragen. Die örtliche Zuständigkeit bezieht sich auf die JVA Burg und den entsprechenden Einzugsbereich. Zu den Aufgaben gehört es insbesondere die Straffälligenhilfe und alle beteiligten Arbeitsbereiche in hohem Maße zu erschließen und zu vernetzten. Hierzu werden Bedarfe ermittelt und durch die Entwicklung spezieller Angebote versucht, diesen gerecht zu werden. Die so entstehende Netzwerkstruktur soll ehemaligen Inhaftierten bei der gesellschaftlichen Integration helfen, da die Resozialisierung nur so gut gelingen kann, inwieweit die Einbindung des Individuums in die ihn umgebende soziale Umwelt gelingt.
Somit stellt die Aufklärung der regionalen Bevölkerung ein weiteres primäres Ziel des Arbeitskreises dar. Mit der Hilfe von Fachveranstaltungen, Weiterbildungen sowie Projekten für Kinder und Jugendlichen sollen Ängsten und Vorurteilen entgegengewirkt und ein toleranter Umgang gefördert werden. Präventiv müssen gerade Jugendliche über die möglichen Folgen strafrechtlich unkonformen Verhaltens informiert werden. Zur Öffentlichkeitsarbeit zählt auch die Entwicklung eines Beschwerdemanagements.
Als hauptamtliche Mitarbeiterin steht die Projektmitarbeiterin als zentrale Anlaufstelle für die Anliegen der Anwohner zur Verfügung.
Broschüre "Netzwerk Straffälligenhilfe Jerichower Land"
In Zusammenarbeit mit den Akteuren des Arbeitskreises wurde 2017 die Broschüre "Netzwerk Straffälligenhilfe Jerichower Land" erstellt. Diese Broschüre greift für Hilfesuchende wesentliche Themen auf. Sie reichen vom Haftantritt über die Haftbegleitung und die Entlassungsvorbereitung bis zur nachsorgenden Haftentlassungshilfe im Verbund mit den anderen Netzwerkpartnern der Region.
Ansprechpartner:
Projekt ZEBRA - Straffälligenbetreuung
Diakonisches Werk im Jerichower Land e.V.
Beratungszentrum Burg
Grünstr. 1 b
39288 Burg
Michel Bienge
Sozialarbeiter (B.A.) / Mediator
Telefon:09321/2566559
Mobil: 0163/1689075
E-Mail: michel.bienge@diakonie-jerichowerland.de
Sprechzeiten:
- Dienstag 09:00-12:00 Uhr
- Donnerstag 13:30-17:00 Uhr
Weblinks
- http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/burg/1105810_Jeder-Mensch-hat-zwei-vielleicht-auch-drei-Chancen-verdient.html
- http://www.der-burgspiegel.de/fileadmin/epaper/Das_ebook_BS_140713/pdf/BS_140713.pdf
- http://www.der-burgspiegel.de/news_druckansicht/artikel/am-17-juni-wie-stellt-sich-der-alltag-von-gefangenen-dar.html
- http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/burg/1289113_Haeftlinge-aus-dem-Land-stellen-Kunstwerke-aus.html
- http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/1268363_Nach-drei-Jahren-Haft-Freiheit-ist-wenn-es-zieht.html